Bücher zum Thema "Väter"

Das Drama der Vaterentbehrung
Horst Petri
Chaos der Gefühle - Kräfte der Heilung 'Ein neuer Blick auf die Rolle der Väter' (Die Zeit). Horst Petri, berühmter Analytiker und Autor macht deutlich, welche Auswirkung es hat, wenn Kinder ohne Vater aufwachsen - und benennt Möglichkeiten, wie diese Entbehrung aufgefangen werden kann. Immer mehr Kinder und Jugendliche wachsen ohne Vater auf. Petri zeigt die dramatischen Folgen und Auswirkungen dieser Entwicklung für die Betroffenen und das Gefüge unserer Gesellschaft. Vaterentbehrung ist für Töchter und Söhne ein Trauma; sie leiden unter Entbehrung, oft bis ins Erwachsenenalter. Doch Vaterlosigkeit hat nicht nur dramatische Auswirkungen für die Betroffenen, sondern auch für die Gesellschaft als ganze. Ein aufrüttelndes Plädoyer für die Rolle der Väter. Ein Buch nicht nur für Eltern, sondern auch für erwachsene Menschen, die ohne Vater aufwuchsen.
Scheidungsväter - Wie Männer die Trennung von ihren Kindern erleben
Gerhard Amendt
Heute wird fast jede zweite Ehe geschieden, in mehr als der Hälfte davon gibt es Kinder. Zumeist leben die Kinder dann bei der Mutter, während Väter häufig um die Zeit mit ihren Kindern kämpfen müssen: Doch dieser Kampf lohnt sich, denn Kinder brauchen ihre Väter, so wie Väter ihre Kinder. Immer noch herrscht der Mythos vor, Väter würden nach der Scheidung die Mutter mit den Kindern allein lassen. Gerhard Amendt widerlegt diese Sicht. Väter kämpfen oft darum, ihr Leben mit den Kindern möglichst so fortzuführen, wie sie es aus dem Familienalltag gewohnt waren. Sie leiden unter den seltenen Besuchen ihrer Kinder und viele trauern um das Ende des Familienlebens. Die in diesem Buch zu lesenden Erfahrungsberichte von geschiedenen wie getrennten Vätern machen deutlich: Auf Seiten der Gerichte, der Jugendämter und der helfenden Berufe ist ein Umdenken erforderlich. Denn obwohl nach Familienrecht Vater und Mutter gleichwertige, wenn auch unterschiedliche Bedeutung für ihre Kinder haben, fehlt in der Praxis oft das Verständnis für die Männer nach der Trennung.
Das schweigende Kind: Erzählung
Raoul Schrott
Ein Maler sitzt in einem psychiatrischen Sanatorium und schreibt seine Lebensgeschichte auf. Er tut es auf Anraten seines Arztes, der ihm den therapeutischen Rat gegeben hat, das, was ihn bewegt, zu Papier zu bringen. Doch sein Schreiben gerät zu einer literarisch ambitionierten Lebensbeichte. Adressat seiner sich über zweiunddreißig Kapitel hinziehende Erinnerungen und Einsichten ist seine Tochter, die er schon bald nach ihrer Geburt nur selten sehen durfte und vor der er nach dem Tod seiner Frau ganz getrennt ist. Er hofft, ihr später, wenn sie seine Texte lesen wird können, zu erklären, wie alles gekommen ist. Doch der Reihe nach. Eines Tages steht vor dem Maler ein neues Aktmodell, das ihn unwahrscheinlich anzieht. Diese Attraktion spürt auch die Frau, und so beginnen sie schon bald eine Beziehung. Der sexuelle Teil dieser Beziehung ist geprägt von Wünschen der Frau nach sado-masochistischen Praktiken, auf die sich der Maler einlässt, für die er sich aber mit jedem Akt mehr verachtet. Diese Gewalt schwappt auch auf die anderen Lebensbereiche über und wird nach der Geburt der gemeinsamen Tochter für den Maler schier unerträglich. Das Kind war durch eine künstliche Befruchtung als Wunschkind auf die Welt gekommen, doch die Mutter beginnt sofort danach, die Tochter dem Vater zu entziehen. Die Mutter trennt sich vom Vater, und auch die wenigen vom Gericht festgelegten Kontakten zwischen Vater und Tochter boykottiert sie, sodass er sie nur sehr selten zu sehen bekommt. Da die Tochter in ihren ersten Lebensjahren nicht spricht, was auch kein Wunder ist bei der Fülle von schrecklicher Gewalt und Wutszenen zwischen ihren beiden Eltern, nennt er sie "das schweigende Kind". Als der Maler zusammen mit seiner neuen Partnerin Kim in Kroatien einen Kunstauftrag abliefert und dort zwischen die Mühlen der aktuellen kroatischen Politik gerät, lernt er auch einen Mann namens Milan kennen, dem er erzählt, wie seine Frau ihn von seiner Tochter fernhält. Milan verspricht Abhilfe. Doch da auch des Malers Freund Louis mit seiner ehemaligen Frau deren sadomasochistischen Bedürfnisse erfüllt, bleibt nach ihrem Tod dessen Ursache nicht nur für die Polizei ungeklärt. Natürlich gerät der Maler in Verdacht, doch die Ermittlungen werden eingestellt. In der Zwischenzeit ist sein psychischer Zustand prekär, und er muss in die Klinik, von wo aus er seiner Tochter schreibt. Voller kunsttheoretischer Betrachtungen sind diese Texte, und gleichzeitig ein erschütterndes Dokument eines psychischen Niedergangs. Die Erzählung bleibt sprachlich dicht und spannend bis ans Ende, in dem ein Brief des Psychiaters an die Tochter des Malers, dem er die Aufzeichnungen des Vaters zufügt, doch so etwas wie eine Aufklärung bringt. Ein beeindruckendes literarisches Dokument eines großen menschlichen Verlustes.